Bewegender Abschied für Dorathea Beckmann
Rellingens Gleichstellungsbeauftragte verabschiedet sich mit dem 24. Frauenempfang
Am Ende floss dann doch die eine oder andere Träne, als sich die Besucherinnen und Besucher des 24. Rellinger Frauenempfangs von ihren Sitzen erhoben, um sich mit stehenden Ovationen von Dorathea Beckmann zu verabschieden. Nach 25 Jahren als Gleichstellungs- und Familienbeauftragte geht sie in den verdienten Ruhestand. Aber nicht, ohne noch einmal eine perfekte Veranstaltung für die Frauen aus der Baumschulgemeinde auf die Beine zu stellen.
Es war ein Empfang der besonderen Art, der durch die Corona-Regelungen in zwei Etappen stattfinden musste, um zum Beispiel die Mindestabstände einzuhalten: „Die Distanz ist nur räumlich, nicht in den Herzen“, sagte Beckmann. Ihre Version von Frauenarbeit in Rellingen sei aufgegangen, sagte die scheidende Powerfrau: „Es waren saustarke 25 Jahre, mit vielen Highlights, einigen Tiefen und wunderbaren Erinnerungen.“
Die kleine Sporthalle der Caspar-Voght-Schule, die als Ausweichquartier diente, war mit vielen Erinnerungen an Beckmann Zeit geschmückt. Unter anderem mit Plakaten des Frauenkleidermarkts, der 2021 leider ausfallen muss. In ihrer rückblickenden Bilanz sagte Beckmann: „Wir haben im Kleinen gemeinsam viel erreicht, aber im Großen gibt es noch keinen gesellschaftlichen Konsens über Gleichstellung.“
Diesen Faden nahm auch Bürgermeister Marc Trampe auf, der auf Expertenberichte hinwies, dass erst in 99,5 Jahren eine weltweite Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen möglich sei. Damit hätte auch Nachfolgerin Nina Timmermann, die seit zwei Wochen von Dorathea Beckmann eingearbeitet wird, noch viel zu tun. Der Verwaltungschef bezeichnete Beckmann nicht nur als Impuls- und Ideengeberin, sondern mit einem verschmitzten Lächeln auch als „kreative Auslegerin des kommunalen Haushaltsrechts“. Im Ganzen sei der Weg von der Verfassungsklage, mit der die Grundlage für die Stelle geschaffen wurde, bis heute eine Erfolgsgeschichte.
Die Gleichstellungsbeauftragten aus den anderen Kommunen des Kreises bedankten sich mit sehr individuellen, persönlichen Worten und stellten die jeweils gemeinsame Geschichte in den Vordergrund. Mit ausdrucksstarken Grußkarten schmückten sie „Luisa“ einen Birnbaum, der nachhaltig reiche Frucht trägt, so wie die Arbeit von Dorathea Beckmann in den vergangenen 25 Jahren.
Symbolisch übergab Dorathea Beckmann einen lila Faden an ihre Nachfolgerin Nina Timmermann. „Der Geist der Gleichberechtigung ist nicht einzusperren“, gab sie ihr mit auf den Weg. Zum Abschied gab dann noch einen lauten Knall, als die Brötchentüten der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ zum Platzen gebracht wurden. Dazu wurde ein Spruchband hochgehalten: „Dora, Du bist der Knaller“. ©Flomm/kommunikateam