"Die Bilder sind nicht ansteckend"
Vernissage von Waltraut Trute auf der Rathausgalerie. Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus entfiel das musikalische Rahmenprogramm.
Es war eine Vernissage der besonderen Art. Relativ wenige Besucher hatten sich auf der Rellinger Rathausgalerie eingefunden, das musikalische Rahmenprogramm fiel aus. Das lag aber bei weitem nicht an den Bildern der Hamburger Künstlerin Waltraut Trute, die ihrer Werkschau den Titel „Impressionen in Tempera, Kreide und Aquarell“ gegeben hat. Vielmehr waren es die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und die schützenden Maßnahmen dagegen, die für die abgespeckte Ausstellungseröffnung sorgten.
Die 60 Bilder der 1945 geborenen Waltraut Trute lohnen in jedem Fall einen Besuch. Technisch und thematisch deckt die pensionierte Pädagogin ein enorm breites Spektrum ab – wie es schon der Titel der Ausstellung andeutet. Es gibt Porträts, Stilleben und Landschaftsbilder. Gezeigt werden Leuchttürme, Rapsfelder, Impressionen aus der Toskana und Szenen aus Afrika. Der Vielfalt im Schaffen von Waltraut Trute, die in den 1980er-Jahren die ersten Workshops und Kurse besucht hatte, sind kaum Grenzen gesetzt.
Dass die Kunst in ihr steckt, merkte die Malerin schon früh. Sie habe lieber gemalt als mit Puppen gespielt, sagte sie in ihrer Begrüßung. Und als Beweis hatte sie Bilder mitgebracht, die 1963, noch während ihrer Schulzeit an einem Mädchen-Gymnasium im Hamburger Stadtteil Harburg, entstanden sind. Weihnachtseinkauf 1 und Weihnachtseinkauf 2 lauten die schlichten Titel der beiden Tempera-Malereien.
Mit einem kleinen Seitenhieb lud Trute, die bei Gisela Maack in der Galerie Elbchaussee ihre Gedanken auf Leinwand bannt, zum genauen Betrachten ihrer Werke ein: „Die Bilder sind nicht ansteckend“, sagte sie.
Auch Marianne Stock fand angesichts der aktuellen Gesundheits-Situation passende Worte: „Kunst ist, was Freude macht“, sagte die Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Senioren und Kultur. Und genau diese Freude vermitteln die „Impressionen in Tempera, Kreide und Aquarell“, die noch bis zum 8. Mai zu den Öffnungszeiten des Rathauses (montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8.30 bis 13 Uhr, dienstags auch von 14 bis 18 Uhr) besichtigt werden können. ©Flomm/kommunikateam