Mit Pinseln und Farben für den Frieden kämpfen
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Die Ausstellung „Angekommen“ des aus Syrien stammenden Künstlers Mehyar Mahmud ist noch bis zum 3. Januar auf der Rellinger Rathausgalerie zu sehen.
Diese Ausstellung auf der Rellinger Rathausgalerie hält, was sie in ihrem Titel trägt. „Angekommen“ – so heißt die Werkschau. Und für den aus Syrien stammenden Mehyar Mahmud trifft das gleich doppelt zu: Er ist als Mensch und als Künstler in seiner neuen Heimat Deutschland angekommen.
„Ich brauche die Kunst und das Malen für meinen Seelenfrieden“, sagte Mahmud bei der Vernissage. Die 38 ausgestellten Bilder, die stilistisch vom Surrealen über das Kubistische bis hin zum Abstrakten reichen, sind ebenso mit einer farbenfrohen Sinnlichkeit gestaltet, wie sie zum Nachdenken anregen. Diese Ambivalenz zwischen Farbe und dem Ernst, der sich beispielsweise in den gemalten Gesichtern zeigt, ist die Grundlage der künstlerischen Arbeit Mahmuds. Seine Kunst sei sein Entkommen aus der brutalen Realität Syriens, wo Krieg und Hass eine dominierende Rolle spielen: „In meinen Arbeiten spiegelt sich mein innigster Wunsch nach Liebe und Frieden in dieser Welt wider. Jeder Mensch hat eine Waffe, um für den Frieden zu kämpfen – meine Waffen sind Pinsel und Farben.“
2015 war Mehyar Mahmud aus Syrien nach Deutschland gekommen, ein Jahr später folgten seine Frau und die beiden gemeinsamen Kinder. In einer Flüchtlingsunterkunft im Hamburger Stadtteil Niendorf kam er in Kontakt mit Maiken Wetzels, die dort ein Malprojekt anleitete und schnell das Talent, das in ihm schlummerte, entdeckte. In ihrer Einführung in die Ausstellung, die von Jasmin Kadur musikalisch begleitet wurde, fand sie sehr persönliche Worte: „Ich bin ein großer Fan seiner Arbeit und der Art seines Lebens“, sagte sie. Innerhalb kurzer Zeit lernte er Deutsch, bekam eine Arbeitsstelle als Maler und Lackierer. Die Bilder der ersten Ausstellung im Einkaufszentrum am Tibarg waren schnell verkauft, der Erlös wurde zum Kauf neuer Leinwände, Pinsel und Farben verwandt.
Mehyar Mahmud, der zusätzlich zu seinem Job bis zu neun Stunden in seinem Atelier arbeitet, bedankte sich bei allen, die ihm beim Ankommen geholfen haben. Er tat dies gleich doppelt. Mit seinen Worten und mit seinen sehr sehenswerten Bildern. Die Ausstellung ist noch bis zum 3. Januar zu sehen. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 8.30 bis 13.30 Uhr, donnerstags zudem auch von 14 bis 18 Uhr. ©Flomm/kommunikateam